Genau 30 Jahre nachdem die Sektion historische Pflegeforschung erstmalig öffentlich tagte, fand das festliche Jubiläum statt. Insgesamt 24 Teilnehmer:innen aus der Sektion Historische Pflegeforschung, aus anderen Sektionen und Interessierte der DGP im Allgemeinen fanden sich bei einem virtuellen Sektempfang zusammen, um diesen festlichen Anlass ganz im Zeichen der Pandemie als Online-Veranstaltung zu begehen.

Dr. Anja Katharina Peters begrüßte die Teilnehmenden aus der Hochschule Neubrandenburg heraus. Dabei erinnerte sie auch an die beachtliche Ahnenreihe von Sektionssprecher:innen, wie Hilde Steppe, Martina Süß, Mathilde Hackmann, Heinrich Recken und Andrea Thiekötter, in die sie sich als neugewählte Sektionssprecherin nun einreiht. Neben Dr. Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) und Präsident des Deutschen Pflegerats, begrüßte Dr. Peters auch die Vorstandsmitglieder der DGP, Professorin Dr. Inge Eberl und Professorin Dr. Christa Büker, die der Einladung gerne folgten.

Im Grußwort des Vorstandes von Professorin Dr. Eberl würdigte diese die durchgehende und dauerhafte Aktivität der Sektion in den vergangenen 30 Jahren sowohl innerhalb Deutschlands als auch international. Mit ihrem Positionspapier hätte die Sektion einen wichtigen Beitrag für die Pflegeforschung und Einbindung pflegehistorischer Inhalte in die Ausbildung geleistet. Eberl betonte dabei auch die Wertigkeit und Wichtigkeit pflegehistorischer Forschung. Prägende Persönlichkeiten und Institutionen waren u. a. Ruth Schröck, die Robert Bosch Stiftung, Agnes Sticker und Hilde Steppe. Eberl wünscht der Sektion und der DGP für die nächsten 30 Jahre, dass die pflegehistorische Forschung eine eigenständige Disziplin wird. Pflegehistorische Forschung solle ein fester Bestandteil in der Ausbildung und Studiengängen sein, ohne nur auf ein Modul oder ein Seminar beschränkt zu bleiben – für das berufliche Selbstverständnis und den Habitus einer zukunftsorientierten professionellen Pflege. Darüber hinaus sollten Studiengänge, Promotionen, Habilitationen und Professuren für historische Pflegeforschung ermöglicht werden, ohne innerhalb der Disziplin Medizin zu verschwinden.

Als nächstes berichtete Heinrich Recken von der Hamburger Fern-Hochschule „Aus den Anfängen der Sektion Historische Pflegeforschung der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft“. Recken gehört selbst bereits seit 30 Jahren der Sektion Historische Pflegeforschung an und konnte so inhaltlich aus dem Vollen schöpfen. Er berichtete vom Selbstverständnis der Sektion und der Zusammenarbeit mit Hilde Steppe.

Mit Impressionen aus der Sektionsarbeit im Rückblick nahm Professorin Dr. Andrea Thiekötter aus der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch die Sektionsarbeit der letzten 30 Jahre. Hierbei waren in der Präsentation Bilder der Sektionstreffen in Düsseldorf und Berlin zu sehen, und einige Sektionsmitglieder erkannten sich wieder. Einen Höhepunkt der Sektionsarbeit stellte der 8. Internationale Kongress zur Geschichte der Pflege dar, der durch die Sektion Historische Pflegeforschung im Herbst 2008 in Jena ausgerichtet wurde. Unter dem Motto „Alltag in der Pflege – wie mach(t)en sich Pflegende bemerkbar“ wurden viele hochkarätige Vorträge von Kolleg:innen aus dem nationalen und internationalen Kontext gehalten. Diese wurden in einem Tagungsband veröffentlicht. Ein weiterer Höhepunkt war der internationale Kongress 2012 in Kolding, Dänemark, der gleichzeitig die Gründung der European Association for the History of Nursing (EAHN) markierte. Seither findet einmal im Jahr ein internationales Treffen statt, bei dem die Sektion Historische Pflegeforschung der DGP stets vertreten ist.

Im anschließenden regen Austausch der Teilnehmenden, die von ihren eigenen Erfahrungen, Erlebnissen und Erinnerungen sowie der Zusammenarbeit mit Hilde Steppe berichteten, klang der Abend bei selbst mitgebrachtem Sekt und Häppchen gemütlich aus.

Katharina Genz, Sektion historische Pflegeforschung

Hamburger Fern-Hochschule, Hamburg