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Pflegewissenschaft im Dialog

Am 12.11.2021 fand der bereits 12. DGP-Hochschultag – abermals online – mit rund 200 Teilnehmer*innen statt.

Mit 18 Vorträgen, 25 Posterbeiträgen, einem Symposium und zwei Beiträgen für das neue Format des Science Slam konnte ein vielfältiges Programm gestaltet werden. Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Inge Eberl, der Vorstandsvorsitzenden der DGP und Prof. Dr. Annegret Horbach, Vorstandsmitglied und Vertreterin der Frankfurt University of Applied Sciences, an der der 12. DGP-Hochschultag eigentlich in Präsens geplant war, schloss sich Prof. Dr. Hanna Mayer, Universität Wien, mit einem Keynote-Vortrag zum Thema „Pflegetheorien – Schnee von Gestern? – Ein Diskurs über Notwendigkeit, Art und Möglichkeiten von Theorieentwicklung als zentraler Auftrag der Pflegewissenschaft“ an. Dabei bezeichnete sie den Status quo der Theorieentwicklung als einen „bunten Flickenteppich“ ohne erkennbares zusammenhängendes Muster. Sie empfahl eine Wiederbelebung der Theoriedebatte sowie eine Weiter- und Neuentwicklung von Theorien unter Berücksichtigung der demographischen, epidemiologischen und versorgungsstrukturellen Bedingungen.

Die weiteren Beiträge, bei denen es sich um Bachelor- oder Masterarbeiten sowie Promotionen handelte, zeigten ein weites Themenfeld pflegewissenschaftlicher Forschung und theoretischer Auseinandersetzung. Das reichte von der Intensivpflege im Krankenhaus und hier insbesondere die Delirproblematik, über die psychiatrische Pflege bis hin zur Pflege am Lebensende. Aber auch Aspekte der Professionalisierung in der Pflege wurden adressiert und bildungsthematische Schwerpunkte gesetzt.

Die beiden Beiträge des Science Slam, die durch die Sektion Nachwuchs Pflegewissenschaft moderiert wurden, zeigten eindrucksvoll, dass sich Pflegewissenschaft auch in kreativer und ungewöhnlicher Form präsentieren kann.

Der 12. DGP-Hochschultag endete mit der Vergabe von Preisen für die je zwei besten Vorträge und Poster. Nach jeder Vortrags- und Postersession konnten die Teilnehmer*innen per Umfrage den aus ihrer Sicht jeweils besten Beitrag bewerten.

Die Preise für die Vorträge erhielten:

Lea Krichel, hsg Bochum – Hochschule für Gesundheit: Angehörigenpräsenz während der Reanimation – Darstellung der Auswirkungen auf Angehörige und medizinisches Fachpersonal

Karin Herrmany-Maus, Erika Sirsch, Sabine Nover, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar: Erfahrungen von Pflegefachpersonen im Krankenhaus in Bezug auf Delir

Die Preise für die Poster erhielten:

Tabea Willmeroth, Witten: Intensivtagebücher zur Elternbegleitung in der Neonatologie – eine qualitative Studie

Verena von der Lühe, Eero Kuusisto-Gussmann, Carolin Höckelmann, Roman Schmädig, Marion Baltes, Astrid Stephan, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Synthesen qualitativer Studien – Eine Vorstellung der Metasummary nach Sandelowski und Barroso am Beispiel eines systematischen Reviews zum Erleben von Delir

Als Fazit der Teilnehmer*innen war es wieder ein sehr spannender und informativer DGP-Hochschultag, der als Format der DGP inzwischen fest etabliert ist. Ein großes Dankeschön gilt auch dem technischen Support, der von dem bulgarischen Team Vihra Dincheva und Mariana Vasileva vorbildlich geleistet worden ist.

Save the Date: Der 13. DGP-Hochschultag wird am 18. November 2022 an der Frankfurt University of Applied Sciences stattfinden, geplant als Präsensveranstaltung.