Die Fragmentierung der Theorieentwicklung in der Pflegewissenschaft wird seit etlichen Jahren beklagt (Bartholomeyczik 2018, Brandenburg 2019, Schaeffer & Moers 2011, Stemmer 2019). So bezeichnete Hanna Mayer auf dem jüngst stattfindenden DGP-Hochschultag den Status quo der Theorieentwicklung als einen „bunten Flickenteppich“ ohne erkennbares zusammenhängendes Muster. Sie empfahl eine Wiederbelebung der Theoriedebatte sowie eine Weiter- und Neuentwicklung von Theorien unter Berücksichtigung der demographischen, epidemiologischen und versorgungsstrukturellen Bedingungen.
Als wissenschaftliche Fachgesellschaft der Pflege in Deutschland betrachtet die DGP die (Fort-) Führung des Theoriediskurses als eine ihrer zentralen Aufgaben. Auch aus den Reihen der Vereinsmitglieder wurde bei verschiedenen Veranstaltungen (DGP-Sektionstag 2021, Gremiensprecher*innentreffen 2021) ein deutliches Interesse an dem Thema signalisiert. Von Seiten des Vorstands wird daher die Gründung einer Arbeitsgruppe Theorieentwicklung, bestehend aus Mitgliedern der DGP, vorgeschlagen. Auftrag und Ziel der AG soll es sein, in einem ersten Schritt einen Überblick über den aktuellen Stand der Theoriediskussion sowie bereits vorhandene Theoriestränge zu schaffen, eine Recherche zum Stand der internationalen Theorieentwicklung vorzunehmen und (Weiter-)Entwicklungsbedarf zu formulieren.
Interessierte DGP-Mitglieder werden gebeten, sich bis zum 28.02.2022 bei info@dg-pflegewissenschaft.de zu melden.
Prof. Dr. Christa Büker, Vorstand DGP