Artikel Pflege & Gesellschaft 1/1997

Gelebte Multikulturalität

Ingrid Kollak, Hans Küpper

2. Jahrgang (1) – Seite 2-6 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Forschungsbericht über eine pflegewissenschaftliche Studie an einem Großstadtkrankenhaus

Fremde Welt Pflegeheim – Berichte aus einer ethnologischen Sichtweise

Ursula Koch-Straube

2. Jahrgang (1) – Seite 7-11 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Fremde Welt Pflegeheim? Eine ethnologische Studie, die in der Bundesrepublik entstand? Sie werden sich vielleicht wundern.
Mir jedoch wurde das Pflegeheim desto unverständlicher und undurchschaubarer, je länger ich mich im Rahmen von Fort- und Weiterbildung einerseits und Supervision für Mitarbeiterinnen der Altenpflege andererseits mit ihm beschäftigte, Das heißt: Ich erlebte in der Konfrontation mit dem Pflegeheim Fremdheit in einem mir eigentlich vertrauten Feld. Was spielt sich alltäglich in den Pflegeheimen ab? Von welchen Vorstellungen, Wünschen, Hoffnungen, Belastungen und Freuden sind die Beziehungen zwischen Pflegenden und Gepflegten geprägt. Was verbirgt sich hinter der Oberfläche scheinbar routinierter und selbstverständlicher Abläufe.

Altenhilfe in der Türkei

Bruno Overmeyer

2. Jahrgang (1) – Seite 12-14 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Die meisten der bei uns lebenden älteren türkische Arbeitnehmer werden ihre ursprünglichen Heimkehrpläne nicht realisieren
und stattdessen ihren Lebensabend in Deutschland verbringen. Die Altenhilfe hierzulande hat inzwischen wahrgenommen, daß sie zunehmend auch mit türkischen Hilfebedürftigen konfrontiert sein wird. Da zumindest die Erwartungen der ersten in Deutschland lebenden Ausländergeneration noch stark vom gesellschaftlichen Umgang mit alten Menschen in der Türkei geprägt sind, verdient die Situation der ,,Altenhilfe in der Türkei” Aufmerksamkeit. Im Frühjahr 1993 hat der Autor im Rahmen eines von der Robert-Bosch-Stiftung finanzierten Praktikums verschiedene türkische Alteneinrichtungen besucht und teilweise in ihnen hospitiert. Im vorliegenden Artikel berichtet er von seinen Erkenntnissen und Erfahrungen.

Vorqualifizierung von Migrantinnen für einen Pflegeberuf

Andrea Zielke-Nadkarni, Martina Doll

2. Jahrgang (1) – Seite 15-17 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Das Kulturzentrum “Schlachthof” in Kassel ist seit gut 20 Jahren eine Begegnungs-, Beratungs- und Lernstätte für Benach-teiligte in einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Seit 1990 organisiert es im Rahmen des Projekts “AFADA” Maßnahmen zur Verbesserung der beruflichen und sozialen Situation von Migrantinnen. Eine dieser Maßnahmen ist seit Oktober 1995 ein Modellprojekt, in dem Migrantinnen die Möglichkeit haben, über einen Vorqualifizierungskurs für sekundäre Dienst-leistungsberufe (Alten-/Krankenpflege, Erziehung, Familienpflege) in den hiesigen Arbeitsmarkt einzusteigen.

Artikel Pflege & Gesellschaft 2/1997

Probleme bei der Bestimmung des Pflegebedarfs im Pflegeversicherungsgesetz

Eckhard Capell

2. Jahrgang (2) – Seite 1-3 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Das Verfahren der Einstufungen der Pfiegebedürftigkeit durch die Medizinischen Dienste der Krankenkassen und besonders die bisher nicht überzeugend erklärten regionalen Abweichungen in den Ergebnissen werden in Medien und der Fachöffentlichkeit heftig diskutiert. Neben fundierten statistischen Analysen fehlen aus Sicht des Autors aber vor allem theoretische Auseinandersetzungen mit dem Phänomen der Pflegebedürftigkeit. Das letztgenannte Defizit möchte dieser Beitrag in elf Thesen angehen.

Beeinträchtigung bei AntragstellerInnen für Leistungen aus der Pflegeversicherung

Sabine Bartholomeyczik, Eva-Maria Ulmer, Monika Linhart, Gesine Schumann, Peter Tuschen

2. Jahrgang (2) – Seite 4-11 ISSN 1430-9653

 

Probleme der Pflegezeitbemessung in der ambulanten Pflege – Alternativen zum Leistungskomplexsystem

Jörg Alexander Meyer

2. Jahrgang (2) – Seite 13-18 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Beim gegenwärtig in Deutschland praktiziertem Vergütungssystem, dem sogenannten Leistungskomplexsystem, spielt der im Einzellfall tatsächlich erforderliche Zeitaufwand keine Rolle. In diesem Beitrag werden das Leistungskomplexsystem dargestellt und Kritikpunkte benannt. Schließlich wird für eine alternative Bemessung der Vergütung nach dem erforderlichen Zeitaufwand plädiert.

 

Artikel Pflege & Gesellschaft 3/1997

Die zwei Paradigmen der Pflege – Zur Klassifikation amerikanischer Pflegemodelle

Norbert van Kampen

2. Jahrgang (3) – Seite 1-8 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Der vorliegende Beitrag diskutiert die auf Rizzo-Parse zurückgehende Einteilung konzeptioneller Pflegemodelle in Modelle, die dem ,,Totality-Paradigm” folgen, und Modelle, die dem ,,Simultaneity-Paradigm” folgen. Davon ausgehend wird eine Klassifikation amerikanischer Pflegemodelle unter besonderer Berücksichtigung der Modelle von M. Rogers und R. Rizzo-Parse versucht.

Das Postulat der ,Praxisorientierung’ in der gegenwärtigen Krankenpflegeausbildung

Ellen Bögemann-Großheim

2. Jahrgang (3) – Seite 9-15 ISSN 1430-9653

Zusammenfassung:

Das Postulat der ‘Praxisorientierung’ findet sich nicht nur in der Krankenpflegeausbildung. Es wird häufig dann formuliert, wenn Praxis und Theorie sich als zwei voneinander getrennte Bereiche etabliert haben, die nach eigenen Regeln und Gesetzmäßigkeiten funktionieren. Das bekannte Sprichwort – ‘Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir’, verweist auf entstehende Schwierigkeiten. Gleichzeitig richtet es sich als kritisches Korrektiv gegen ein Lernen außerhalb von nachvollziehbaren Verwertungszusammenhängen.
In der Krankenpflegeausbildung halten laut einer Befragung des Bundesministeriums fiir Arbeit und Sozialordnung (BMA 1994: 102) aus dem Jahre 1994 59% der in die Untersuchung einbezogenen Pflegepersonen “eine Intensivierung der praktischen Ausbildung für wünschenswert. Sowohl die Jüngeren als aluch die noch im Pflegeberuf Aktiven sehen eine Stärkung der praktischen Komponenten in der Ausbildung als erforderlich. “Eine solche Einschätzung verdeutlicht, daß auch in der Krankenpflegeausbildung mit zunehmender Theoretisierung und Standardisierung des Lernens, Erfahrungen der Entfremdung und des Verlustes der Einheitlichkeit von Denken und Handeln verbunden sind.
Mit Hilfe eines praxisorientierten Unterrichts soll die entstehende Dualität weitgehend überwunden werden. Ob die mit dieser Forderung verbundenen Erwartungen, Vorstellungen und Strategien für die Herstellung vou beruflicher Handlungskompetenz in der Pflege angemessen sind, soll im folgenden geprüft werden.

Artikel Pflege & Gesellschaft 4/1997