8. DGP-Hochschultag

Pflegeforschung im Dialog

10.11.2017

Fachhochschule Bielefeld

Thema: Pflegeforschung im Dialog

Der 8. DGP-Hochschultag fand in diesem Jahr an der Fachhochschule (FH) Bielefeld statt. Über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete ein spannendes Programm mit insgesamt 18 Einzelbeiträgen in sechs Sessions sowie einer Posterpräsentation.

Das Motto des diesjährigen Hochschultages stellte den (wissenschaftlichen) Diskurs in den Mittelpunkt, der auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Inhaltliche Fragestellungen zeigen den ihnen vorausgegangenen Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft, indem sie auf den wechselseitigen Austausch zwischen Problemen der Praxis einerseits sowie empirisch erarbeiteten Lösungsoptionen andererseits hinweisen. Methodische und theoretische Diskussionen tragen zu einer Vertiefung der Erkenntnisse der Dialogpartner bei. Die innerdisziplinären Diskurse stärken pflegewissenschaftliche Positionen und bilden die Grundlage für eine interdisziplinäre Bearbeitung der in den Schnittstellenbereichen verschiedener Disziplinen angesiedelten Fragestellungen.

Die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP) möchte mit der Konzeption des DGP-Hochschultages ein Forum bieten, auf dem dieser Dialog gefördert wird. So wird es dem wissenschaftlichen Nachwuchs, dessen Förderung ein wichtiges Anliegen der DGP ist, ermöglicht, erste Erfahrungen bezüglich der Publikation wissenschaftlicher Erkenntnisse zu sammeln. Dialogische Prozesse sind es letztlich auch, die im Rahmen des Hochschultages dazu beitragen, Netzwerkbildung aktiv zu gestalten, indem auch Gespräche und Gedankenaustausch mit eher informellem Charakter zwischen den TeilnehmerInnen möglich sind.

Der 8. DGP-Hochschultag wurde gemeinsam ausgerichtet von der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft (DGP), der Fachhochschule Bielefeld und dem Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich (InBVG). An der Fachhochschule Bielefeld werden mehrere pflege- und gesundheitsbezogene Studiengänge auf Bachelor- und Masterebene angeboten. Zur Lehreinheit Pflege und Gesundheit gehört außerdem das Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich (InBVG).

Das Themenspektrum reichte dieses Mal von Perspektiven pflegerischer Tätigkeiten, Konzepten in der Pflege bis zur pflegerischen Diagnostik. Aber auch Herausforderungen an das Management sowie Belastungen in der Pflege und mögliche Lösungsansätze wurden thematisiert. Den notwendigen Stellenwert erhielten ebenfalls Angehörige in der pflegerischen Versorgung, etwa wenn es um das Erleben einer palliativen Begleitung in der häuslichen Umgebung geht oder um die Angehörigenfreundlichkeit von Intensivstationen. Ass.-Prof. Alvisa Palese von der University of Udine stellte in ihrem Eröffnungsvortrag Forschungsergebnisse aus Italien zur Verknüpfung von Pflegeforschung und klinischer Praxis vor.

Ass.-Prof. Alvisa Palese von der University of Udine stellte in ihrem Eröffnungsvortrag Forschungsergebnisse aus Italien zur Verknüpfung von Pflegeforschung und klinischer Praxis vor.

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Hier finden Sie die durch die Referentinnen und Referenten freigegebenen Beiträge
Session 1 – Perspektiven pflegerischer Tätigkeiten

Informationsstand der Auszubildenden in der Pflege zur Pflegekammer
Marleen Schneider, Christian Grebe
Fachhochschule Bielefeld

Session 2 – Konzepte in der Pflege

Inwiefern können Lehrende durch Proxemik die Interaktionsprozesse mit Lernenden im Pflegeunterricht beeinflussen?
Ute Lobb, Dorothee Spürk
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar

Konzepte zur Sterbebegleitung in stationären Pflegeeinrichtungen
Gudula Decking, Benjamin Kühne
Hochschule Osnabrück

Session 3 – Angehörige in der pflegerischen Versorgung

Soll-Ist-Analyse der Angehörigenfreundlichkeit auf zwei Intensivstationen einer Universitätsklinik
Jennifer Brendt, Karin Tiesmeyer
Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum

„Es gibt alles, man muss es sich nur geben lassen.“-Eine multiperspektivische Sicht auf die Situation in häuslichen Pflegearrangements
Anna-Henrikje Seidlein, Ines Buchholz, Maresa Buchholz, Sabine Salloch
Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Greifswald

Session 4 – Herausforderungen an das Management

Lebensphasenorientierte Beschäftigung für Frauen in der Pflege
Bettina Schnuch, Martina Hasseler, Rosa Mazzola
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fakultät Gesundheitswesen

Mitarbeitendenbindung und Fluktuation aus der Sicht von Führungskräften
David Klukas, Ulrike Thielhorn
Katholische-Hochschule Freiburg

Session 5 – Belastungen in der Pflege – Herausforderungen und Lösungsansätze

Sekundäre Traumatisierungen von psychiatrisch Pflegenden: Ergebnisse einer deutschlandweiten Prävalenzstudie
Jacqueline Rixe
Ev. Klinikum Bethel

Session 6 – Pflegerische Diagnostik

Schmerzassessment für Menschen mit geistiger Behinderung
Lena Höffel, Erika Sirsch
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar

Posterpreise

33 Posterbeiträge wurden in diesem Jahr ausgestellt und präsentiert, die von einer wissenschaftlichen Jury unabhängig voneinander bewertet wurden. Zu den Bewertungskriterien gehören die Logik des Aufbaus, die theoretisch-inhaltliche sowie methodische Qualität und die Originalität. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Beachtung ethischer Richtlinien. Nach konsentierter Entscheidung innerhalb der Jury wurden die Posterpreise den Preisträgerinnen am Ende des Hochschultages durch JProf. Dr. Erika Sirsch, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DGP, überreicht.

Der erste Preis ging an Kerstin Banken von der Katholischen Hochschule NRW. Ihr Thema: „Delir im operativen Kontext, Präventionsmöglichkeiten und Frühintervention“.

Den zweiten Preis erhielt eine Studierendengruppe – Alisa, Banovic, Sebastian Geis, Nadine Guerre, Alexander Hochmuth, Christina Manietta, Marika Widmann, Juliane Schulz – der Universität Witten/Herdecke. Sie hatten sich mit den „Aufgaben der Pflege in der Versorgung von geflüchteten Menschen“ beschäftigt.

Den dritten Preis belegte Tobias Dorn von der Hochschule Osnabrück, der sich mit der „Situation der Praxisanleiter/innen in der Gesundheits- und Krankenpflege im Praxisalltag“ auseinandergesetzt hatte.

Datum Zeit Veranstaltungsort Kategorien
10.11.2017 11:00 - 17:00 Fachhochschule Bielefeld
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