© Syda Productions–shutterstock.com

Bericht vom 11. DGP-HOCHSCHULTAG 

Unter dem Motto „Pflegewissenschaft im Dialog“ fand – erstmalig digital – am 13.11.2020 der 11. DGP-Hochschultag mit rund 200 Teilnehmer*innen statt. Der wissenschaftliche Diskurs war somit nicht nur multiperspektivisch, sondern auch multidimensional.

Mit Beiträgen von Studierenden von über 20 Hochschulen in Deutschland ist es gelungen ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten. Nach einleitenden Grußworten zur Eröffnung der Veranstaltung durch die Vorsitzende der DGP Prof. Dr. Renate Stemmer hielt Prof. Peter Griffiths von der University of Southampton den Keynote-Vortrag mit dem Titel „Nurse staffing, skill mix and organisation for patient safety: results from a longitudinal patient level observational study“. Er berichtete von verschiedenen Forschungsprojekten zum Einfluss der Pflegepersonalbesetzung auf die Patientensicherheit. Neben Ergebnissen zum inzwischen mehrfach gezeigten Einfluss der Anzahl akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen auf die Krankenhausmortalität, stellte er aktuelle Forschungsergebnisse zum Einsatz von Pflegehilfspersonen vor. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass mehr Pflegehilfspersonen unter bestimmten Bedingungen mit einer erhöhten Mortalität assoziiert sein können. In der anschließenden Diskussion, die u.a. in Kleingruppen erfolgte, wurden sowohl die Limitationen als auch die Bedeutung der Ergebnisse lebhaft diskutiert.

In zehn weiteren Vorträgen und 25 Kurzvorträgen zeigte sich ein breites Themenspektrum pflegewissenschaftlicher Fragestellungen. Dieses reichte vom Einsatz digitaler Technik in verschiedenen Pflegesettings sowie der Ausbildung über Fragen des Einsatzes akademisierter Pflegefachpersonen bis zu klinischen Fragestellungen wie z.B. Mangelernährung bei geriatrischen Patient*innen im Krankenhaus oder  Schlafförderung bei onkologischen Patient*innen.

Als neues Format wurde erstmalig ein Science Slam von Mitgliedern der Sektion Nachwuchs Pflegewissenschaft gestaltet, eine Präsentationsform mit hohem Unterhaltungswert. Beiden Vortragenden gelang es in herausragender Weise dem wissenschaftlichen Anspruch kommunikativ-innovativ gerecht zu werden. Das war kreative Originalität auf höchst wissenschaftlichem Niveau!

Der 11. DGP-Hochschultag endete mit der Vergabe von Preisen für die drei besten Vorträge, die zuvor von einer wissenschaftlichen Jury bewertet worden waren.

Die Preise erhielten:

Maria Biniok, Prof. Dr. Johannes Gräske, Theresa Forbrig, Prof. Susanne Brandhorst, Alice Salomon Hochschule Berlin

Extended Reality in der akademischen Pflegeausbildung – eine Literaturübersicht

Amrei Christin Klamt, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Therapiezieländerung auf der Intensivstation – eine Befragung mit involvierten Berufsgruppen

Bianca Kötz, Prof. Dr. Anke Helmbold, Katholische Hochschule NRW

„Wenn der Körper fremd wird“ – Körperbildstörung bei Mammakarzinom und Möglichkeiten professioneller pflegerischer Begleitung

Die überaus positive Resonanz am Ende der Veranstaltung zeigte, dass der DGP-Hochschultag auch in digitaler Form ein erfolgreiches Format ist und seiner Intention gerecht wird, inhaltliche und methodische Fragen zu diskutieren und den Austausch mit Kolleg*innen zu fördern. Damit leistet der DGP-Hochschultag einen kontinuierlichen Beitrag zum notwendigen Transfer von wissenschaftsbasiertem Wissen in die Pflegepraxis und damit zu einer professionellen, qualitätsorientierten Versorgung.

Save the Date: Der 12. DGP-Hochschultags wird am 12. November 2021 an der Frankfurt University of Applied Science stattfinden, geplant als Präsensveranstaltung.