Sektion Entwicklung und Folgen von Technik und Informatik in der Pflege

Sektion EF-TIP

„Was heute als Science-Fiction-Roman begonnen wird, wird morgen als Reportage beendet.“ (Arthur C. Clarke)

Die berufliche Pflege ist seit einigen Jahren von einem Technisierungsschub bzw. einer Digitalisierungswelle betroffen. Hoffnung und Erwartung liegen eng beieinander. Vielerorts leiten ökonomische Interessen Innovation und Investition. Welche Veränderungen für die berufliche Pflege und die Betroffenen mit dem Technikeinsatz in der Versorgungsbeziehung einhergehen, ist bislang unzureichend diskutiert. Viele Fragen sind offen. So ist unklar, ob und in welcher Form Technik in der Versorgungsbeziehung gesamtgesellschaftlich gewünscht wird. Auch die Finanzierung ist ungewiss. Gleichzeitig ist der Techniknutzen und das Verhältnis von Kosten und Nutzen bislang unzureichend erforscht und wenig evaluiert. Ebenso ist die Wirkung von Technik auf die Versorgungssituation kaum untersucht und die Betroffenenperspektive bisher nur lückenhaft erschlossen. Es gilt, den Diskurs intensiv zu gestalten und mit der pflegerischen Perspektive zu bereichern.

Die vertiefende Auseinandersetzung mit relevanten Fragestellungen erfolgt in thematischen Arbeitsgruppen und im Plenum. Die Sektion trifft sich ein- bis zweimal jährlich an verschiedenen Standorten. Zu aktuellen Anlässen werden Video-/ Telefonkonferenzen durchgeführt. Der Austausch mit weiteren Akteuren der Technikbranche, wie z. B. GMDS, befindet sich derzeit in der Absprache.

Ziele der Sektionsarbeit

Die Sektion verfolgt das Ziel, sich mit der Bedeutung und Wirkung der vielfältigen, sich teils überlappenden, teils unabhängig voneinander vollziehenden technischen Entwicklungen für die pflegerische Versorgungssituation auseinanderzusetzen. Die Sektion geht in ihrer Arbeit von einem breiten Technikbegriff aus, der Fragen der Technikentwicklung, Techniknutzung, Technikwirkung und Technikbewertung ebenso umfasst wie Fragen und Herausforderungen, die bei der Herausbildung sozio-technischer Systeme, also an der Schnittstelle von Mensch und Technik, entstehen.

Fragestellungen

…sind beispielsweise

  • Welche Annahmen über die Auswirkungen und den Nutzen technischer Anwendungen in der Pflege bestehen und wie gestalten sich diese bei einem kritischen Blick in die Realität? In welchem Ausmaß wird sich auf technische Unterstützung verlassen und wie wird mit technischen Artefakten umgegangen?
  • Welche Formen pflegerelevanten Wissens können durch technische Innovationen unterstützt werden?
  • Welche Kompetenzen auf Seiten der Pflegenden sind im Umgang mit Technik und Informatik erforderlich und wie lassen sich diese in den Curricula von Aus-, Fort- und Weiterbildungen berücksichtigen?
  • Welche Gestaltungsoptionen ergeben sich in pflegerischen Handlungsfeldern durch die Möglichkeiten der elektronischen Datenerfassung und welche Nutzungsmöglichkeiten resultieren daraus für die Pflegeforschung?
  • Welche Anforderungen sind an die Standardisierung von Daten und Prozessen und deren Verarbeitung zu stellen?
  • Wie wirkt sich Technik auf die Gestaltung von Lern- und Arbeitsprozessen, professionelle Wahrnehmung, professionelles Handeln und die Beziehung zwischen den Empfängern pflegerischer Leistungen und den professionellen Akteuren aus?
  • Welche Rolle spielen ökonomische Aspekte bei der Nutzung von Technik und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
  • Welche Anforderungen sind an technologische Entwicklungen zu stellen, die in pflegerischen Handlungsfeldern zum Einsatz kommen sollen?
  • Wie gestalten sich die technischen Entwicklungen und Anwendungen in der Pflege aus Nutzersicht und wie kann die Berücksichtigung der Nutzerperspektive sichergestellt werden?

Mitglieder der Sektion

Die Sektion besteht bislang aus Personen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Thematik befasst haben und ist offen für weitere Interessierte.

Heinrich Recken, Hamburger Fernhochschule

Kontakt: Sektion.EF-TIP@dg-pflegewissenschaft.de

 

Kontakt: Sektion EF-TIP

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